Medienberichte über den geplanten Bau einer Produktionsanlage für Biodiesel unter Beteiligung von VW hat der SPD-Landtagsabgeordnete Heinrich Aller mit einer Kleinen Anfrage im Landtag aufgegriffen. Danach soll der Volkswagenkonzern gemeinsam mit dem britisch-niederländischen Ölkonzern Shell und dem kanadischen Unternehmen Iogen den Bau einer Anlage auf ihre Machbarkeit hin in Deutschland prüfen, die der Herstellung von Zellulose-Ethanol dient.

Der Standort Niedersachsen und hier besonders Groß Munzel/Barsinghausen sollten in die Prüfung einbezogen werden, begründet der SPD-Politiker seine eilige Anfrage an die Landesregierung. Immerhin gehen die Meldungen auf den VW-Vorstandsvorsitzenden Bernd Pieschetsrieder zurück, der während der Automesse in Detroit/USA das Projekt angesprochen haben soll.

Aller hat die Informationen dem Newsletter der Kanadischen Botschaft in Deutschland entnommen, der unter der Überschrift Iogen plant mit Volkswagen und Shell Ethanol-Werk in Deutschland. Wenn die gemeldeten Fakten stimmen, so Aller, wird schon bis April mit einer Entscheidung gerechnet. Das Ethanol-Werk könnte bereits 2007 die Arbeit aufnehmen.

In seiner Anfrage an die Landesregierung will Aller vor allem wissen, wie die Landesregierung den in der Veröffentlichung der Kanadischen Botschaft beschriebenen Sachverhalt bewertet und welche Chancen sie sieht, sich aktiv in eine Standortentscheidung für eine Produktionsanlage für Biodiesel in Niedersachsen einzubringen. Unter der Voraussetzung, dass das von Iogen bereits während der Internationalen Konferenz für erneuerbare Energien vorgestellte Treibstoffgemisch in die Konzepte für nachwachsende Rohstoffe passt, sieht der Landtagsabgeordnete dringenden Handlungsbedarf für die Landesregierung.

Nach der Schließung der Zuckerfabrik in Barsinghausen/Groß Munzel suchen Nordzucker, Stadt und so hatte Landwirtschaftminister Ehlen seinerzeit vor Ort versichert die Landesregierung nach geeigneten Investoren für das Industriegelände in der Deisterstadt. Die Landesregierung hat den direkten Draht zu den Entscheidungsträgern beim niedersächsischen VW-Konzern. Es müsste deshalb möglich sein, in der angekündigten Prüfungsphase Klarheit zu schaffen, unter welchen Bedingungen auch in Zusammenarbeit mit der Bundesregierung im Sinne Standort Niedersachsen Verhandlungen sinnvoll sind, meint Aller.