Hinweise der Hospiz-Stiftung auf nachlassende Spendenbereitschaft für die Hospizarbeit und die Palliativversorgung hat der SPD-Landtagsabgeordnete und Vorsitzende des Fördervereins Palliativmedizin und pflege im Klinikum Hannover e. V., Heinrich Aller, zum Anlass genommen, auf die Bedeutung einer verlässlichen Finanzierung der segensreichen Arbeit für Schwerstkranke hinzuweisen.

Ich appelliere deshalb an Spender und Sponsoren, die Palliativversorgung und Hospizarbeit in der Region Hannover weiter zu unterstützen! Genauso wichtig ist es aber, dass endlich den vielen Ankündigungen verlässliche Finanzierungsgrundlagen durch Kassen und Gesetzgeber folgen, erklärte der ehemalige Finanzminister jetzt gegenüber der Presse. Er hoffe sehr, dass sich die Expertinnen und Experten in der niedersächsischen Landespolitik zügig mit den ehrenamtlich und hauptamtlich Engagierten auf einen gemeinsamen Weg einigten. Bis zur Schaffung bundesgesetzlicher Regelungen dürfe es weder Stillstand noch Rückschritte beim Ausbau vorhandener Angebote geben.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an einem regionalen Forum im Dezember sind sich einig gewesen, sinnvolle Maßnahmen hin zu einem Netzwerk konsequent gemeinsam weiterzuentwickeln. Der Runde Tisch soll der zentrale Ansprechpartner für Träger, Kassen und Politik bleiben. Nach den politischen Grundsatzbeschlüssen der Großen Koalition und der Bereitstellung erster Haushaltsmittel in Niedersachsen sei jetzt jedoch die Politik am Zuge eindeutige Kriterien für Art und Umfang von Versorgungsdichte und Förderkriterien zu schaffen.

Es gehe dabei nicht um den Aufbau unsinniger Konkurrenzen, sondern um eine erfolgreiche Kooperation im Interesse der Patienten, deren Angehörige und des Personals, betonte Aller. Unstrittig sei auch, dass die bisherigen acht Betten in der Palliativstation des Siloah-Krankenhauses primär für die Krankenhäuser des kommunalen Klinikums und die bisher drei im Friederikenstift primär für kirchliche Träger in der Region Hannover mit ihren 1,1 Millionen Einwohnern in 21 Städten und Gemeinden dringend aufgestockt werden. So sollen eine Aufstockung auf acht Betten im Friederikenstift und eine zusätzliche Station mit acht Betten an der Medizinischen Hochschule Bestandteile eines tragfähigen Konzepts sein.

Zu einem regionalen Netzwerk gehörten aber auch die die stationäre Hospizarbeit und die ambulanten Strukturen. Bisher werden die Einrichtungen und Angebote ganz entscheidend über freiwillige Leistungen, Sponsoren- und Spendengelder getragen. Diese Modelle seien jedoch zunehmend in ihrem Bestand gefährdet. Es wäre schlimm, wenn die vorhandenen Einrichtungen in der Region ihre Arbeit einstellen müssten, weil schnelle Entscheidungen über öffentliche Förderung nicht umgesetzt wurden, meint der SPD-Politiker. Er fordert deshalb, dass die vorliegenden Landtagsinitiativen aller Parteien zur Palliativversorgung endlich entschieden und vom Sozialministerium umgesetzt wurden.