Wassersportverbände klagen: Viele Grundschulkinder können noch nicht schwimmen - Aller fragt nach der Förderung des Schwimmunterrichts in Seelze, Barsinghausen und Gehrden
Teilweise können in Niedersachsen nur zwischen 50 und 70 Prozent der Kinder schwimmen, wenn sie die Grundschule verlassen. Die DLRG hat in Presseberichten gewarnt, dass am Ende der Grundschule jedes zweite Kind nicht schwimmen könne. Diese alarmierenden Zahlen hat jetzt der SPD-Landtagsabgeordnete und Seelzer Ratsherr Heinrich Aller zum Anlass genommen, die Lage in den Grundschulen seines Wahlkreises aufzuklären.
„In Seelze, Barsinghausen und Gehrden gibt es noch ein oder mehrere Schwimmbäder, in denen ganzjährig Schwimmunterricht erteilt werden kann. Das ist längst nicht mehr in allen niedersächsischen Städten und Gemeinden der Fall.“, stellt Aller fest. Ob jedoch die Schwimmfähigkeit der Grundschüler deutlich besser sei, wolle er jetzt durch eine Abfrage bei den Städten klären.
Das Vorhandensein von Schwimmbädern sei nicht unbedingt eine Garantie dafür, dass die Kinder frühzeitig das Schwimmen erlernen. So ist den Pressemeldungen zu entnehmen, dass in einem Drittel der niedersächsischen Grundschulen kein Schwimmunterricht stattfinde. Viel hänge auch davon ab, ob in den Kommunen attraktive Angebote für Schwimmsport bestünden. „In meinem Wahlkreis leisten die Vereine tolle Arbeit!“, stellt Aller fest. „Wenn sich jedoch die DLRG landesweit mit alarmierenden Zahlen zu Wort melde, muss dem nachgegangen werden!“ Aller warnte mit Blick auf den schulischen Schwimmsport und den Vereinssport davor, dass unter dem Druck von Haushaltskonsolidierung Schwimmbäder dicht gemacht werden sollen.
„Ich hoffe“, so Aller, „dass die Zahlen in Seelze, Barsinghausen und Gehrden dazu beitragen, überzeugende Argumente dafür zu liefern, dass Schwimmbäder, Schwimmunterricht in Schulen und attraktiver Vereinssport wichtige Voraussetzungen dafür sind, dass auch Grundschulen ihren pädagogischen Auftrag erfüllen können.“ Sollte es Defizite geben, müsse gehandelt werden. Denn, so die SPD im Landtag, „Schwimmen zu können ist für die Sicherheit der Kinder unverzichtbar und die sportliche Betätigung trägt auch zur körperlichen Fitness bei.“ Das ist bei der wachsenden Zahl übergewichtiger Kinder wichtig. Zudem sei Schwimmen ein guter Ausgleich zum Schulunterricht.
Nach einem Entschließungsantrag der SPD-Landtagsfraktion vom Juni 2007 hatte der Landtag die Landesregierung aufgefordert, tätig zu werden. Vom Land sei danach der Aktionsplan 2007 – 2010 „Lernen braucht Bewegung – Niedersachsen setzt Akzente“ geschaffen und jetzt bis 2014 verlängert worden. Für die insgesamt elf Module des Aktionsplans stehen seit 2007 jährlich niedersachsenweit 500.000 Euro zur Verfügung. „Allerdings hört man aus Kreisen der DLRG, der Schwimmverbände und der Schulen, dass dies nicht ausreicht“, informierte Aller, „anscheinend nimmt die Schwimmfähigkeit der Kinder wieder ab.“ Deswegen will der SPD-Politiker der Sache auf den Grund gehen.