Kooperation der Krankenhäuser in Gehrden und Springe stärkt Standorte SPD-Politiker: Investition von 26 Millionen am RKH wichtiger erster Schritt – Land muss sich stärker engagieren
Mit dem schrittweisen Ausbau der Kooperation zwischen den Krankenhäusern in Gehrden und Springe ist das Klinikum Region Hannover auf dem richtigen Weg. Davon konnten sich Heinrich Aller MdL und die Landtagskandidaten Claudia Schüssler und Rudi Heim bei einem Informationsbesuch im Klinikum Robert Koch in Gehrden überzeugen.
Im Gespräch mit dem Direktorium des KRK – Dr. Martin Memming, Wolfgang Grotstück, Sabine Brase und Stephan Schröer – standen die dringend erforderlich Bauinvestitionen, die Zusammenarbeit mit den beiden Krankenhäusern in Springe und Neustadt am Rübenberge nach dem Modell des „virtuellen Krankenhauses“ sowie die Konzeption zur Palliativmedizin und -pflege im Mittelpunkt.
Erwin Jordan, zuständiger Dezernent für das Krankenhauswesen der Region Hannover, betonte, dass die 26 Millionen Euro, die jetzt für den neuen Bettentrakt bereitgestellt würden, ein „Riesenkraftakt“ für den Träger sei. Nachdrücklich unterstützt wird er in seiner Auffassung, dass sich das Land viel stärker an Baumaßnahmen beteiligen müsse, die erst die Voraussetzungen für zukunftsfähige und qualitativ hochwertige Kliniken sicherstellten. Heinrich Aller MdL bemängelte, dass es sichere Hinweise gäbe, dass die Landesregierung derzeit auf breiter Front zahlreiche Projekte zwar „anfinanziere, aber nicht ausfinanziere“. Dadurch würde ohne Kurskorrektur in vielen Teilen des Landes der Aus-, Um- und Neubau von Krankenhäusern in Stocken geraten.
Die Betriebsräte Dorle Stahlmann und Frank Schäfer wiesen darauf hin, dass die Belegschaft in den vergangenen Jahren quer durch alle Beschäftigungsgruppen erheblich dazu beigetragen habe, dass das RKH derzeit wirtschaftlich vergleichsweise gut dastehe. Es zeige sich jedoch, dass die Arbeitsverdichtung und der Altersdurchschnitt insbesondere im Pflegebereich Probleme aufwerfe. Beide plädierten deshalb für die Übernahme möglichst vieler junger Auszubildender. Zurzeit bildet das Klinikum rund 240 junge Nachwuchskräfte aus. Sabine Brase als Pflegedirektorin und ihre Direktoriumskollegen bestätigten, dass der Fachkräftemangel angesichts der demografischen Entwicklung schon jetzt erkennbar in Ballungsräumen zum Wettbewerb um qualifiziertes Personal führe.
Die Palliativmedizin und -pflege hat sich im Rahmen des Klinikums mit dem stationären Angebot von acht Betten im Siloah als Partnerin aller übrigen Krankenhäuser gut und partnerschaftlich aufgestellt. Dieses verhältnismäßig neue medizinische Angebot sei in der Region hervorragend vernetzt, betonte Dr. Markus Sodada und werde von dem Förderverein hervorragend unterstützt. Patientinnen und Patienten kämen jeweils zur Hälfte aus Krankenhäusern der Landeshauptstadt und des Umlandes.
Die sozialdemokratischen Politikerinnen und Politiker sagten zu, dass sie den regelmäßigen Dialog mit dem Klinikum Region Hannover, aber auch mit den einzelnen Krankenhäusern in Stadt und Umland fortsetzen werden. Die Landespolitik trage eine hohe Verantwortung dafür, dass sich die Krankenhäuser nicht ausschließlich als „Kostenfaktor“ definieren müssten. Medizinische Versorgung müsse auch künftig die Bedürfnisse der Patienten, aber eben auch des ärztlichen, pflegenden und übrigen Personals berücksichtigen. Gerade in der Region Hannover zeige sich, welche Bedeutung Krankenhäuser als infrastrukturelle Leistung für Wirtschaft und Arbeitsmarkt sowie das Funktionieren des Sozial- und Gesundheitssystems haben. In diesem Sinne plädierten Jens Meier vom ASB-Krankentransport und -Rettungsdienst und die Krankhausvertreter für eine stärkere Abstimmung zwischen stationären, ambulanten und häuslichen Angeboten.