Die wichtigste neue Erkenntnis zum Thema Geruchsbelästigungen in Seelze ist, dass die Umweltbehörden des Landes nach Auskunft der Stadt Seelze erst „im Frühjahr 2011“ eingeschaltet worden seien. In ihrer Antwort auf eine Kleine Anfrage im Landtag bestätigt die Landesregierung denn auch, dass am 11.05.2011 eine Anlagenschau der Abwasserbehandlung und Oberflächenentnahmen bei der Firma Honeywell stattgefunden habe. Dabei wurden keine „Beanstandungen, auch keine Geruchsemissionen festgestellt“.

Der Seelzer Landtagsabgeordnete Heinrich Aller hat den Text der Antwort inzwischen der Firma, der Stadt und den Beschwerdeführern zu Kenntnis gegeben. Er gehe davon aus, so der SPD-Politiker, dass das Thema Geruchsbelästigung erst vom Tisch ist, wenn die Quelle und die Substanzen identifiziert seien. Er begrüße deshalb, dass der sogenannte Nachbarschaftskreis vereinbart habe, dass konstruktiv und gemeinsam vorgegangen werden soll, um mögliche Geruchsquellen zu ermitteln und Lösungen zu erarbeiten.

In der Fragestunde der letzten Ratssitzung unterstützte Aller deshalb die Erwartungen der Beschwerdeführer, dass sie in das weitere Verfahren einbezogen würden und Stadt, Region, Fachbehörden des Landes und Honeywell in enger Abstimmung vorgehen wollen. Aufbauen können sie auf jeden Fall auf den vielfältigen Anzeigen, die seit über einem Jahr bei den Behörden eingegangen sind. Die „Geruchsfahnen“ hätten sich stets aus westlicher Richtung über dem Stadtteil Seelze, teilweise in Richtung Altgarbsen und Havelse ausgebreitet.