Kolumne vom 24.09.07
Wie Klein-Christian Gesamtschüler wurde
So richtig haben die Niedersachsen dem Busemann und seiner Schulpolitik nie getraut. Dreigliedrig sollte das Schulsystem in Niedersachsen werden und bleiben. Egal, wie andernorts Schule besser organisiert wird. Aussortieren nach dem vierten Grundschuljahr. So sei es für die kleinen Niedersachsenkinder besser, behaupteten bis vor einigen Tagen stramm die CDU und FDP in unserem schönen Bundesland.
Auch Christian Wulff ließ bisher keinen Zweifel daran, dass in Niedersachsen neue Gesamtschulen oder Gemeinsame Schulen, wie sie vor allem in Skandinavien seit Jahrzehnten erfolgreich arbeiten, per Gesetz zu verbieten seien. Unerschütterlich plädierte bis vor kurzem der CDU-Regierungschef für sein Sortiersystem nach Klasse vier. Weder PISA, noch Kurswechsel in Nachbarbundesländern oder die Abstimmung mit den Füßen - weg von der Hauptschule konnten die CDUler erschüttern.
War es Einsicht oder doch die Angst vor dem Wahltermin, die den MP und CDU-Chef zum Kurswechsel veranlasste? Schneller als Busemann, der Schulminister, denken konnte, wurde aus Christian dem Dreigliedrigen jetzt Christian der Gesamtschüler. Nun hat es auch der letzte Journalist richtig beschrieben: Wulff wackelt!