Katze im Sack

„Stachel im Fleisch des dreigliedrigen Schulsystems“ sollen die Gesamtschulen in Niedersachsen werden - so Christian Wulff im Landtag. Mit seinen Äußerungen zu künftigen Gesamtschulen hat der CDU-Ministerpräsident die eigenen Leute und die CDU/FDP-Koalition mehr in Erklärungsnotstand gebracht als die politischen Gegner. Nicht sofort, nicht überall und nur wenn das dreigliedrige Angebot dadurch nicht gefährdet wird und, und, und…. Mehr WENNs und ABERs haben prompt Kultusminister Busemann, die CDU- und FDP-Fraktion in der Debatte an Verhinderungsbedingungen formuliert.

Wulffs Alleingang zum Thema Gesamtschule überrascht in Niedersachsen niemanden mehr. In seiner Besessenheit, der SPD jedes Thema im Wahlkampf wegzunehmen, ist Wulff jedes Mittel recht. Politische CDU-Grundsätze in der Schulpolitik müssen deshalb ebenso dran glauben, wie die Rücksichtnahme auf den Koalitionspartner FDP oder Kabinettskollegen.

Erstmal die Wahl gewinnen! Egal wie! Das ist das Motto von Wulffs Wahlstrategen. Da darf bei Themen schon einmal gewackelt werden. Sogar Umfallen bei Grundsatzfragen ist bei Wulff erlaubt, wenn es dem Machterhalt dient. Den SPD- und Grünen-Wählern und den Befürwortern von Gemeinsamer Schule stellt er hier und da die eine oder andere KGS oder IGS in Aussicht, allerdings unter der Voraussetzung, dass sich FDP und CDU nach gründlicher Prüfung nach dem 27. Januar 2008 auf ein Modell einigen können. Warum, Herr Wulff, schaffen Sie dann nicht das Gesamtschulverbot vor der Wahl ab? – Glauben Sie wirklich, dass Eltern, Schulträger und Lehrkräfte Ihnen die „Katze im Sack“ abkaufen?

Ich wünsche Ihnen eine schöne Woche!

Ihr Heinrich Aller, MdL