Kolumne vom 20.08.07
Brot und Spiele: Traditionsfeste in der Krise?
Feste feiern hat Konjunktur. Maschseefest in Hannover. 1,8 Millionen Besucher sollen so richtig und feste gefeiert haben. Noch größer, noch attraktiver, noch länger soll es werden! Superlative ist angesagt in der Stadt, die immer noch mit dem größten Schützenfest der Welt wirbt.
Schützenfest findet nur noch im Saale statt jedenfalls in Seelze. Gründe: Weniger Interesse an großen Volksfesten. Krasses Missverhältnis zwischen Kosten, Aufwand und Teilnehmerzahl. Feste gibt es genug. Überall attackieren Plakate die Passanten. Auf 800 Meter Straßenlänge in Letter ein Kontrastprogramm pur: Jetzt auch noch Milchfest in Wedemark kontra Party total in Garbsen. Der Feste-Wettwerb ist in vollem Gange. Feste feiern funktioniert eben da, wo das Publikum feste feiert, Umsatz und Gewinne garantiert!
Brot und Spiele. Natürlich hinkt der Vergleich mit dem alten Rom. Doch schon damals war das Publikum leicht zu kaufen. Spaß und Ablenkung sind Produkt. Das Geschäft mit Festen und Freizeit lohnt sich. Die Abstimmung mit den Füßen ist Folge der Inflation der Feste. Das Nichtraucherschutzgesetz ist nicht der Grund für die Krise vieler Traditionsfeste. Das tritt erst jetzt in Kraft.
Ich wünsche Ihnen eine schöne Woche!
Ihr Heinrich Aller, MdL