„Was lange währt, wird - hoffentlich - endlich gut.“ Mit diesem Sprichwort kommentierte jetzt der SPD-Landtagsabgeordnete und Ratsherr Heinrich Aller die bevorstehende Entscheidung über die Einstellung eines Bahnhofbetreuers für die drei Bahnhöfe Letter, Seelze und Dedensen-Gümmer. Die Verwaltung der Stadt Seelze wird jetzt eine Beschlussvorlage auf den Weg bringen, über die nach Ostern entschieden werden soll. Der SPD-Politiker hatte vor fast genau einem Jahr zu einer Gesprächsrunde mit Bürgermeister Detlef Schallhorn in das Seelzer Rathaus eingeladen, um das Projekt Bahnhofsbetreuung wieder aufleben zu lassen. Aufgegriffen hatte Aller eine neue Beschäftigungsmaßnahme der Arbeitsverwaltung, an der auch die Bahn ihr Interesse angemeldet hatte. In Anlehnung an die frühere Maßnahme könnten Arbeitslose eingestellt werden, für die die Arbeitsagentur einen Großteil der Personalkosten tragen würde. Um gleich alle Beteiligten in das Projekt einzubeziehen, trafen sich auf Einladung des Abgeordneten neben Bürgermeister Detlef Schallhorn Vertreterinnen und Vertreter der Bahn, der Leine-Volkshochschule, des JobCenters und der örtlichen Politik.

Seelze bot sich als Einsatzort für eine Bahnhofbetreuung an. Mit einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme hatten Bahn und Stadt gute Erfahrungen gemacht. „Der Mitarbeiter hatte die Bahnanlagen in Schuss!“ waren sich alle einig. Aller hatte argumentiert, dass es auch für das Stadtimage einer Eisenbahnerstadt günstig sei, wenn sich ihre drei Bahnhöfe und mit dem Bahnhofsumfeld positiv darstellten. Immerhin würden die Bahnhöfe täglich von hunderten Fahrgästen genutzt. Seiner Meinung nach passe die Bahnhofsbetreuung gut als „Baustein“ in das Stadtmarketing zur Aufwertung des Stadtbildes.

Einig waren sich alle Beteiligten, dass die Maßnahme bei einigem guten Willen zügig „auf‘s Gleis“ gesetzt werden könnte. Sinnvolle Arbeit für Arbeitslose, saubere Bahnhöfe und Bahnhofsumfeld – das könnte beispielgebend für andere Städte sein und weitere Arbeitsplätze bedeuten. Eine Anstellungsträgerschaft durch die Leine-VHS bot sich deshalb an. Die Stadt, so hatte jetzt Kay-Uwe Kiehne mitgeteilt, müsste sich mit 25 Prozent an den Lohn- und Regiekosten beteiligen. Doch was anfangs logisch und einfach erschien, bedurfte gerade in den vergangenen Monaten wiederholt eines neuen „Anschubs“, erinnert sich der Seelzer Ratsherr.

„Eigentlich passt die Einrichtung der Bahnhofsbetreuung in Seelze am Ende doch ganz gut in die Zeit. Die ganze Stadt feiert im Jahr 2009 den 100. Geburtstag des Rangierbahnhofs Seelze,“ kommentiert Heinrich Aller die Entwicklung, „da wäre es richtig gut, wenn der Rat mit seiner Zustimmung zu dem Projekt Bahnhofsbetreuung ,Freie Fahrt’ gäbe.“