Für mehr Qualität in den Kindertageseinrichtungen setzt sich die SPD in Niedersachsen ein: Die SPD-Landtagsfraktion hat dazu jetzt einen Gesetzentwurf zur Veränderung des Kindertagesstättengesetzes eingebracht, erklärte der SPD-Landtagsabgeordnete für Seelze, Barsinghausen und Gehrden, Heinrich Aller, jetzt vor Kommunalpolitikerinnen und -politikern seiner Partei. „Wir wollen kleinere Gruppen, einen günstigen Personalschlüssel und ausreichende Verfügungszeiten für das Personal.“, so Aller. Neben die Ausweitung insbesondere der Krippenplätze in allen Städten und Gemeinden müsse dringend eine „Qualitätsoffensive“ eingeleitet werden, fordert Aller. Niedersachsen hinke deutlich hinter anderen Bundesländern her.

Nachdem sich der Bund mit einem 4-Milliarden-Programm an dem überfälligen Ausbau der frühkindlichen Bildung und Betreuung beteiligt, dürfe das Land nicht abseits stehen. „Wir setzen mit unserem Gesetzentwurf da an, wo Eltern, Fachleute, Erzieherinnen und Erzieher die notwenigen Verbesserungen einfordern: Die Zahl der Plätze muss wie vorgesehen bis 2013 auf 35 Prozent eines Jahrgangs erhöht werden. In Krippen für die unter Dreijährigen muss der Personalschlüssel auf fünf Kinder pro einer Erzieherin verändert werden. Die Verfügungsstunden für Gruppenleitungen sollen von 7,5 auf 12 Stunden erhöht werden. Die Gruppengrößen in den Kindertagesstätten für die Drei- bis Sechsjährigen sollen von bisher 25 auf 20 Kinder verringert werden.“, fordert Heinrich Aller.

„Alle sind sich einig“, so Aller, „dass frühkindliches Fördern und Fordern der Dreh- und Angelpunkt für den späteren Schul- und Ausbildungserfolg der Kinder ist. Deshalb ist in eine Verbesserung der Qualität von Krippen- und Kitabetreuung investiertes Geld gut angelegt!“

Damit es aber nicht zu einer Schieflage zwischen den Angeboten in so genannten reichen und armen Kommunen komme, will die SPD die notwendigen Kosten in Höhe von knapp 50 Millionen Euro im Landeshaushalt bereit stellen. „Wir haben sorgfältig gerechnet“, betont Aller. „Zusammen mit den Bundesmitteln und sinkenden Kosten beim künftigen Bedarf wegen zurückgehender Kinderzahlen muss in Niedersachsen jetzt in Ausbau und Qualität investiert werden, damit unsere Familien und Kinder nicht im Bundesvergleich abgehängt werden“, erläutert der SPD-Landtagsabgeordnete die Gesetzesinitiative.

Aller kündigte an, dass er auf einer Funktionärskonferenz am 24. Oktober in Garbsen die weiteren Schritte mit SPD-Multiplikatoren aus Seelze, Garbsen, Barsinghausen, Gehrden, Wunstorf und Neustadt diskutieren wird. Das Thema „Frühkindliche Erziehung“ werde dort eine zentrale Rolle spielen, weil er gemeinsam mit den Bildungsexperten seiner Partei in den kommenden Wochen und Monaten den Dialog mit Eltern, Lehrkräften, Erzieherinnen und Erziehern sowie Kommunen und Trägern „vor Ort“ intensivieren wolle.