Mit keinem Wort ist der Niedersächsische Landwirtschaftsminister Heinrich Ehlen in seiner Antwort auf eine Kleine Landtagsanfrage des SPD-Abgeordneten Heinrich Aller auf die massive Kritik von Umweltexperten, der Stadt Seelze und Waldfreunden an der Abholzaktion in den Lohnder und Almhorster Staatsforsten eingegangen. „Die lapidare Darstellung der Sach- und Rechtslage wird den ärgerlichen Fragen und Vorwürfen nicht gerecht. Die Schlussfolgerung, im Fall Seelze sei „forstlich korrekt und abgestimmt gehandelt“ worden, muss als klarer Affront gegen die Beschwerdeführer gewertet werden!“, erklärte am Donnerstag der SPD-Politiker in einer ersten Stellungnahme auf die Ministerantwort.

Aller, der in seiner Anfrage vor allem Klagen des Umweltbeauftragten Willi Raabe, der Stadt Seelze, in deren Gemarkung die Staatsforsten liegen, von Naturschutzverbänden und engagierten Bürgerinnen und Bürger aufgegriffen. Offenkundige Mängel seien den zuständigen Stellen bei der Informationspolitik und Abstimmung mit den örtlich Betroffenen vorzuwerfen. Wenn selbst der zuständige Naturschutzbeauftragte und die Stadt von den massiven Eingriffen in den alten und waldprägenden Baumbestand überrascht wurden, dann halte sich das Land nicht an die eigenen Vorgaben. „Die Anwendung der FFH-Richtlinie und des Waldgesetzes leben vom Dialog“, so Aller.

In der Ministerantwort heißt es nach Allers Auskunft wörtlich: „Der interessierten Öffentlichkeit müssen weiterhin frühzeitig und in geeigneter Weise geplante Bewirtschaftungsmaßnahmen transparent gemacht werden, um die Akzeptanz zu erhöhen und Konflikte über unterschiedliche Auffassungen möglichst im Vorfeld auszuräumen“. Aller sei jetzt gespannt, ob die Forstverwaltung ihre Zusage einhalten wird und zumindest im Nachhinein bei einem Ortstermin Ziele und vorgeblich notwenige Maßnahmen zu erläutern. Nicht einmal dazu habe sich der zuständige Minister positiv geäußert.