In der Frage, ob verschärfte Anforderungen den ehrenamtlichen Feuerwehrdienst behindern, sieht der SPD-Landtagsabgeordnete und Seelzer Ratsherr Heinrich Aller einen deutlichen Dissens zwischen den Beobachtungen von ehrenamtlichen Feuerwehrvertretern und denen des zuständigen niedersächsischen Innenministers. Aller hatte konkrete Hinweise von Führungskräften in Ortswehren zu Neuregelungen bei den Fahrerlaubnissen, Atemschutz und Ausbildung aufgegriffen, die einen Zusammenhang zwischen verschärften Anforderungen, Kosten und Dienstzeiten und negativen Auswirkungen auf die Bereitschaft ehrenamtlicher Mitarbeit moniert hatten.

„Die Ministerantwort auf meine Landtagsanfrage geht in weiten Teilen an der Sache vorbei“, konstatiert der SPD-Politiker. „Wenn unmittelbar nach der Veröffentlichung von Frage und Antwort die von Feuerwehrpraktikern beklagten Probleme bestätigt werden, sollten sie von den Verantwortlichen nicht kleingeredet werden“, kritisiert Aller. So hätten nicht nur Feuerwehrleute in Barsinghausen-Goltern und Seelze-Kirchwehren die Sorgen geäußert, sogar aus dem Harz erreichten Aller Anfragen von Ehrenamtlichen. Die Freiwilligen Feuerwehren bleiben auch in Zukunft nur dann schlagkräftig und einsatzfähig, wenn das ehrenamtliche Engagement entsprechend gewürdigt werde.

Wenn neuerdings europa- und bundesrechtliche Vorgaben erhöhte Standards in der Praxis bedeuten, ist nach Allers Auffassung sicherzustellen, dass nicht das schwächste Glied in der Kette Nachteile in Form von Ausgaben oder Problemen am Arbeitplatz in Kauf nehmen muss. Die Reaktionen auf seine Landtagsanfrage will der SPD-Abgeordnete jetzt den Feuerwehren zur Verfügung stellen. Die Aussagen von Feuerwehrmännern nicht nur aus Seelze und Barsinghausen, sondern aus weiten Teilen Niedersachsens, wie „die Standards sind zu hoch – das macht uns das Leben schwer“ oder „Leider ist die Nachwuchsgewinnung zunehmend schwieriger und wird langfristig zu erheblichen Problemen führen“, müssten ernst genommen und vor Ort erörtert und an den Landesfeuerwehrverband und den Innenminister weitergeleitet werden.

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