Wieder einmal scheint sich zu bestätigen, was der SPD-Landtagsabgeordnete Heinrich Aller dem niedersächsischen Wirtschaftsminister Walter Hirche erst kürzlich im Landtag vorgeworfen hat: „Das Wirtschaftsministerium hat kein effizientes Frühwarnsystem für Standortprobleme. Erfolgreiche Wirtschaftsförderung muss auch immer rechtzeitig erkennen, wenn Unternehmen in akute Schwierigkeiten zu geraten drohen“, kritisiert Aller. Erst kürzlich habe sich bei Karmann in Osnabrück gezeigt, wie die Landesregierung von einer massiven Bedrohung des Traditionsunternehmens überrumpelt wurde.

Der SPD-Abgeordnete hat sich in Gesprächen mit dem Betriebsratsvorsitzenden Rolf Wittkohl und dem IG-Metallbevollmächtigten Norbert Kuck über die Lage bei Mahle in Barsinghausen informieren lassen. Dass inzwischen Wirtschaftsminister Hirche und sogar der Ministerpräsident eingeschaltet worden sein sollen, begrüßt der SPD-Politiker. „Jetzt muss schell und präzise gehandelt werden.“, meint Aller. Die knappe Zeit bis zur nächsten Aufsichtsratssitzung am 27.11.2007 sei ein Beweis dafür, dass Unternehmensführung, Betriebsräte und Gewerkschaften möglichst intensiv zusammenarbeiten müssen.

Mit Kuck und Wittkohl hat der SPD-Politiker verabredet, das er ein Treffen schon am Rande der nächsten Plenumswoche im Landtag vorbereitet, an dem er mit Vertretern von Mahle, Betriebrat, Gewerkschaft und Wirtschaftsförderern auch aus dem Ministerium das Standortsicherungskonzept von Martin Schwarz-Kocher (IMU) erörtern wolle. Aller würde es begrüßen, wenn auch die Stadt Barsinghausen teilnehmen würde, da die Zeit dränge. Für die nächste Aufsichtsratssitzung sollte „ein Paket guter Verschläge geschnürt sein!“, so Aller.

Aller ist sich mit den örtlichen Sozialdemokraten einig, dass sich die Entwicklung bei Mahle nicht negativ auf die benachbarten Unternehmen auswirken dürfe. Bisher war stets betont worden, dass die Nachbarschaft der Produktionsbetriebe ein Standortvorteil sei. Deshalb halte er es für angezeigt, dass geklärt wird, wie neben der Sicherung der Produktion und Arbeitsplätze bei Mahle die vorhandenen Synergien am Industriestandort weiter genutzt werden können.