Die Millioneninvestitonen in die Modernisierung des Rangierbahnhofs wie er in Seelze immer noch genannt wird - haben sich gelohnt. Weitere massive Investitionen in den Schienenverkehr im Norden Deutschlands forderten jetzt die SPD-Politiker Wolfgang Jüttner und Heinrich Aller bei einem Informationsbesuch der Seelzer Anlage. Nur so seien die prognostizierten Zuwächse an Verkehrsaufkommen insbesondere zwischen den Häfen im Norden und dem Hinterland zu bewältigen.

Der SPD-Spitzenkandidat für die Landtagswahl 2008, Wolfgang Jüttner, informierte sich auf Einladung des Seelzer Landtagsabgeordneten Heinrich Aller vor Ort über die Leistungsfähigkeit der modernsten Zugbildungsanlage. 65 Millionen hatte die Bahn in den vergangenen Jahren investiert, um den Rangierbahnhof mit modernster Technologie auszustatten. Der Konzernbevollmächtigte Hans-Jürgen Meyer und Klaus-Wolfram Fulst hatten mit überzeugendem Zahlen- und Datenmaterial untermauert, dass die Modernisierung Seelzes ein wichtiger Baustein in die Zukunftsfähigkeit der Bahn sei. Die beiden SPD-Politiker unterstützen die Forderungen der Güterverkehrsexperten der Bahn nach verlässlichen Planungen und Investitionen. Partnerschaftliche Zusammenarbeit nutzen Standorten, Arbeitsplätzen und Umwelt.

Jetzt müsse der Ausbau des Schienennetzes mit dem dramatisch anwachsenden Verkehrsaufkommen von den Häfen ins Hinterland Niedersachsen Schritt halten. Mit 1,3 Milliarden Euro sei bis 2015 die Y-Trasse zu realisieren. Jüttner und Aller kündigten an, dass sie direkt beim Bundesverkehrsminister und über den Landtag Druck machen wollen, damit die notwendigen Planungsmittel bereit gestellt werden. Die niedersächsische Mega-Investition in den Tiefwasserhafen müsse einhergehen mit einem leistungsfähigen Schienennetz. Das gebiete schon eine kluge und klimapolitisch-sinnvolle Verkehrspolitik.

Eindrucksvoll demonstrierten Meyer und Fulst den SPD-Landespolitikern und den sie begleitenden SPD-Kommunalpolitikerinnen und politikern Waltraud Gertz, Ulrike Thiele, Alfred Blume, Alexander Masthoff und dem SPD-Vorsitzenden von Barsinghausen, Bernd Gronenberg, Theorie und Praxis bei laufendem Betrieb eines Stellwerks. Dabei unterstrich Heinrich Aller, dass die Bahn gut daran tue, die Sorgen der Anrainer ernst zu nehmen. Neue Trassenführungen und Betriebleistungen müssten beispielsweise Fragen des Umwelt- und Lärmschutzes stärker berücksichtigen. Für Seelze stünden darüber hinaus die zügige Wiederherstellung der Heimstättenbrücke und das Erscheinungsbild des Bahnverwaltungsgebäudes an der Lange-Feld-Straße auf der Tagesordnung.

Themen in dem sehr offenen Dialog waren neben dem Bundesverkehrswegeplan, dem Masterplan Häfen und dem Investitionsrahmenplan auch die aktuellen Fragen nach dem Lokführerstreik und die Privatisierungsdebatte Bahn. Die SPD-Politiker sprachen sich eindeutig gegen ein Aufbrechen der bisherigen gemeinsamen Tarifpositionen der Bahnbeschäftigten aus. Der Schienenverkehr sei wichtiger Bestandteil der öffentlichen Daseinsvorsorge. Deshalb müsse der Bund auch künftig beim Schienennetz das Sagen behalten, betonten Jüttner und Aller.