Die Landesschulbehörde hat die Wiederbesetzung der Schulleiterstelle an der Grundschule Almhorst auch nach knapp zwei Jahren nicht geschafft. Über eine erneute Ausschreibung der Stelle will die Kultusbürokratie erst nach der Beratung einer Beschlussvorlage im Seelzer Rat entscheiden. Damit liegt der Schwarze Peter wieder einmal bei der Stadt, fasst der SPD-Landtagsabgeordnete Heinrich Aller die Antwort des Kultusministers auf seine Kleine Anfrage zusammen, die er unter der Überschrift Landesschulbehörde erfolglos Grundschuleltern suchen neue Schulleitung für Almhorst am 2. März an die Landesregierung gerichtet hatte.

Die Ministerantwort ist eine Brüskierung von Eltern und Politikern, wirft der Seelzer Ratsherr dem Niedersächsischen Kultusministerium vor. Die jetzt auf Grund der fast zweijährigen Hängepartie herbeigeführte Entscheidungsgrundlage sei nicht neu. Die Elternaktion müsse dem Ministerium doch klar gemacht haben, wie die Erwartungshaltung vor Ort seit 2005 war und ist: Priorität hat für die Grundschule Almhorst eine eigene Schulleitung!

Richtig gelesen bedeute die Ministerantwort jedoch nichts anderes, als dass sich durch Abwarten das Thema Ausschreibung von selbst erledige. Eine klare Aussage für eine Wiederbesetzung gibt es nicht. Wörtlich heißt es in der Antwort auf die Anfrage von Heinrich Aller: Sowie das Ergebnis dieser Beratung (Seelzer Ratsvorlage) vorliegt, wird über eine neue Ausschreibung der Schulleiterstelle an der Grundschule Almhorst entschieden.

Aller will beim Thema Wiederbesetzung nicht locker lassen. Es ist ein Armutszeugnis für die Landesschulbehörde, wenn es in zwei Jahren trotz aller Personalförderprogramme nicht gelingt, eine Leitungsstelle an einer vorbildlichen, wenn auch kleinen Schule, zu besetzen! Da muss im System oder in der Schulbehörde etwas nicht stimmen, vermutet der SPD-Politiker.

Für die Situation am Schulstandort sei keine Entscheidung jedenfalls schwieriger zu ertragen als eine klare Ansage des Ministeriums zu einem konkreten Sachverhalt. Die Ankündigungen über künftige Maßnahmen zum Thema Leitungsbedingungen für Schulleiterinnen und Schulleiter an sehr kleinen Grundschulen, mit denen das Kultusministerium die Allers Anfrage angereichert hat, sind nach Auffassung des SPD-Abgeordneten jedenfalls zur Lösung der Lage an der Grundschule Almhorst seit 2005 keine Hilfe gewesen.

Der Text der Kleinen Anfrage und die Antwort des Kultusministers hat Aller jetzt der Stadt Seelze und dem Schulelternrat der Grundschule Almhorst zur Verfügung gestellt.