Die SPD-Fraktion hat sich im Landtag erneut gegen Shopping rund um die Uhr ausgesprochen. "Das von CDU und FDP beschlossene Ladenschlussgesetz braucht kein Mensch", sagt der SPD-Landtagsabgeordnete Heinrich Aller. "Nicht nur Kirchen und Gewerkschaften haben sich im Vorfeld gegen die völlige Freigabe der Öffnungszeiten von Montag bis Samstag ausgesprochen. Auch die meisten Händler bestätigen, dass eine Ausdehnung keinen Sinn macht."

So nannte der hessische Einzelhandel die Freigabe der Verkaufszeiten einen Flop. In Niedersachsen waren zahlreiche Händler zu derselben Ansicht bereits während der verlängerten Öffnungszeiten zur EXPO 2000 gelangt. Die erwarteten Umsatzsteigerungen blieben landläufig aus.

Laut Aller ist das neue Ladenschlussgesetz in besonderem Maße familienfeindlich. "Die Landesregierung redet immer viel über Familienfreundlichkeit. Das muss doch etwa der alleinerziehenden Verkäuferin, die um Mitternacht nach Hause kommt, wie Hohn vorkommen. Es ist traurig, dass sich die CDU vom kleinen, marktradikalen Koalitionspartner FDP derart über den Tisch ziehen ließ."

"Somit ist nicht nur aus unserer Sicht die bisherige Regelung völlig ausreichend", so Aller. "Leider hat die Regierungskoalition im Landtag wider bessere Einsicht an den Bedürfnissen der Menschen vorbei ihre Neuregelung durchgedrückt." Der SPD-Landtagsabgeordnete setzt nun auf die kommunale Vernunft: Es müsse vor Ort ein vernünftiger Ausgleich zwischen marktlichen Notwendigkeiten und den berechtigten Interessen der Beschäftigten im Einzelhandel organisiert werden.