Über die neuesten Entwicklungen in der Automobil- und Energiebranche haben sich jetzt die Wirtschaftspolitiker der SPD-Landtagsfraktion anlässlich eines Besuchs bei der Volkswagen AG in Wolfsburg und bei der E.ON Avacon in Helmstedt informiert. Besonderer Schwerpunkt war dabei die Energiewende: Bei VW wurden neue Antriebskonzepte vorgestellt - so u.a. der Elektro-Golf - und bei E.ON neue Energieträger präsentiert.

Beim Besuch der Konzernlogistik von Volkswagen ging es schwerpunktmäßig zum einen um die Herausforderung für Logistiker innerhalb der Produktion, als auch um zukünftigen Konzepte für den Antransport von Material und Teilen, sowie die Auslieferung der fertigen Autos. Die Besuchergruppe der SPD bestand aus den Landtagsabgeordneten Heiner Aller, Olaf Lies, Wolfgang Jüttner, Ronald Schminke, Klaus Schneck und Gerd Will sowie Schöningens Bürgermeister Matthias Wunderling-Weilbier. Empfangen wurden sie von Reinhard de Vries, dem Leiter der Werklogistik.

In den Vorträgen und der Diskussion stand die Abstimmung der Transportwege auf Straße, Schiene und Wasser im Mittelpunkt. Zentral ist es dabei, die sowohl ökonomisch, als ökologisch beste Lösung zu finden. Volkswagen setzt dabei auf neue Strategien und innovative Elemente, die sich noch am Beginn ihrer Entwicklung befinden. Dazu gehören unter anderem gasbetriebene Lastwagen für kürzere Strecken, oder der Aufbau einer Versuchsanlage, mit der die Aufleger von Lastzügen komplett auf einen Eisbahnwagen verladen werden können. Ein solches System ist schon auf der Strecke durch Frankreich im Einsatz. Dadurch kann die Verladezeit reduziert werden und durch den Transport mit der Bahn wird die Umwelt geschont. Hier ist auch noch die Frage offen, wie dieses Konzept für weitere unternehmen zugänglich gemacht werden könnte. Strittiger wurde der Einsatz von Gigalinern diskutiert. Während Volkswagen diese gerne für feste Routen zwischen den Werken nutzen würden, blieben die meisten SPD demgegenüber kritisch.

Ein weiteres wichtiges Thema war der Bau des Logistikzentrums „Westrampe“ am Mittellandkanal. Mit dem Bau des Hafens soll auch der Wasserweg zukünftig verstärkt genutzt werden. Damit auf diesem Wege zukünftig mehr Warenströme abgefertigt werden können, ist auch die Politik gefragt. Bisher sind die für Volkswagen wichtigen Schifffahrtswege im Bundeswasserstraßenplan nur mit geringer Priorität versehen. Wenn dieser Transportweg in großem Umfang genutzt werden soll sind auch noch größere Investitionen notwendig.

Bei E.ON Avacon in der Unternehmenszentrale in Helmstedt folgte ein angeregter zweistündigen Meinungsaustausch zu Fragen der Energiepolitik. Dazu gehörte vor allem die Frage, wie es gelingen kann, den Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung in den nächsten Jahren weiter deutlich zu steigern. E.ON Avacon stellte hierzu ein vor wenigen Monaten im Landkreis Diepholz gestartetes ambitioniertes Forschungsprojekt vor, bei dem unter anderem mit Elektroautos und Photovoltaikanlagen der typische Haushalt der Zukunft simuliert wird.

Volkswagen
Die SPD-Wirtschaftspolitiker nahmen den neuen Elektro-Golf in Augenschein