Das Thema „ Genehmigung, Anhörung und Neubau des Hühnermaststalls“ nahe des Wasserwerkes „Forst Esloh“ bzw. südlich des Ortsteils Dedensen wird derzeit in der Öffentlichkeit stark diskutiert. Aus diesem Grund hatten die SPD Dedensen und der Landtagsabgeordnete Heinrich Aller zu einer Informationsveranstaltung eingeladen.

Diese Veranstaltung war in zwei Teile aufgegliedert. Im ersten Teil wurde das Wasserwerk besichtigt und Verbandsgeschäftsführer Reinhard Niemeyer und Stefan Kratz, kaufmännischer Leiter vom Wasserverband, verdeutlichten nochmals die Position des Verbandes zum Bau bzw. Genehmigungsverfahren. Kratz erläuterte den 50 Teilnehmern, dass das Grundstück der geplanten Masthähnchenproduktionsstätte innerhalb des amtlich festgesetzten Trinkwasserschutzgebietes „Forst Esloh“ und damit vollständig innerhalb der Schutzzone III liegt.

Dedensen
Im Wasserwerk "Forst Esloh" wurden die Anwesenden von Geschäftsführer Reinhard Niemeyer, Heinrich Aller MdL und dem kaufmännischen Leiter Stefan Kratz begrüßt.

Der Abstand zum nächstgelegenen Förderbrunnen des WW Forst Esloh beträgt 500 Meter in südlicher Richtung. Das Wasserwerk selbst liegt nur 420 Meter östlich des genannten Grundstückes und zur Zone II beträgt der Abstand nur 210 Meter. Bei einem Blick während des Rundganges zeigten sich viele der Teilnehmer erstaunt, wie nah dies alles beieinander liegt. Weiterhin führte Kratz aus, dass im vorliegenden Fall der Genehmigung des Hühnermaststalles die Flächen für die Ausbringung des Einstreu-Kot-Gemisches nicht genannt werden und ein qualifizierter Flächennachweis fehlt. Aus diesem Grund fordert der Wasserverband einen umsichtigen, verantwortungsvollen und regelkonformen Umgang bei entsprechenden baulichen Vorhaben in der Nähe der Wassergewinnungsgebiete.

Dedensen
Im Wasserwerk erklärte der Wassermeister Herr Möser detailliert den Trinkwassergewinnungsprozess.

Mit diesem Wissen gingen die Teilnehmer der Veranstaltung in eine Gesprächsrunde mit Prof. Dr. Axel Priebs, Erster Regionsrat und Umweltdezernent der Region Hannover. Vor dem Haus der Vereine in Dedensen hatten sich bereits Bürgerinitiativen aus Garbsen, Barsinghausen, Springe und Dedensen versammelt, um gemeinsam mit Transparenten ihre Meinung kundzutun. Gemeinsam mit Heike Duve-Diekmann und Frank Chmielewski standen dann Prof. Dr. Axel Priebs und Heinrich Aller für viele Fragen zur Verfügung.

Dedensen
Sie gaben Einblick und Ausblick: Heike Duve-Diekmann, Heinrich Aller, Prof. Dr. Axel Priebs und Frank Chmielewski stellten sich den Fragen aus dem Publikum im Dedenser Haus der Vereine.

In seiner Begrüßung wies Aller daraufhin, dass sich auch der Bundestag mit diesem Problem befasst und legte einen Antrag der SPD-Fraktion vor, der die kommunale Planungshoheit sichern soll. Die Regierung soll einen Gesetzesentwurf vorlegen, die den Kommunen praktisch wirksame, effektiv handhabbare und planungsrechtlich sichere Möglichkeiten zur Steuerung und zum Ausschluss von Intensivtierhaltungsanlagen gewährleistet. Diese sollten transparenter gehalten werden und damit die Mitwirkungsrechte der Bürger gestärkt werden. Ein Mitglied einer Bürgerinitiative fasste alles in einem Satz zusammen: „Wir haben nicht viel neues gehört, aber durch diese Veranstaltung viel dazugelernt und erkannt, dass es sich lohnt, weiter zu kämpfen!“