Die Auswirkungen der weltweiten Finanzmarktkrise und ihre Folgen für die Automobilwirtschaft machen auch vor der Zuliefererindustrie nicht halt. Auf Initiative des SPD-Landtagsabgeordneten Heinrich Aller informierte sich jetzt eine kleine Delegation sozialdemokratischer Politiker bei TRW Automotive in Barsinghausen - Thema waren die Konsequenzen der Absatzkrise der großen Automobilkonzerne für die Zuliefererwirtschaft.

Heinrich Aller und der Bundestagsabgeordnete Dr. Matthias Miersch, die Fraktionsvorsitzende im Rat der Stadt Barsinghausen, Dr. Kerstin Beckmann, sowie der stellv. Vorsitzende der SPD Barsinghausen, Reinhard Dobelmann, begrüßten die offene und realistische Darstellung der Lage durch die örtliche Geschäftsführung, vertreten durch Werksleiter Bornheim und Finanzdirektor Frank.

Auch angesichts der aktuellen Nachfrageausfälle stehe der Standort vergleichsweise gut da. Barsinghausen, als „Headquarter“ für 15 Standorte mit rund 0,5 Milliarden Dollar Umsatz verantwortlich, müsse sich jedoch - wie alle anderen Spezialbereiche in dem weltweit operierenden Konzern auch - der Marktlage stellen. Als günstig für das Unternehmen stellen sich jetzt die breite Kundenpalette und der hohe Umsatzanteil von 60 Prozent in Europa heraus. So schlage beispielsweise das Problem General Motors hier nicht so heftig durch wie andernorts.

Die Gesprächspartner hatten verabredet, Details eines innerbetrieblichen Maßnahmenpakets zur Arbeitsplatzsicherung und Anpassung der Kapazitäten an die Auftragslage nicht öffentlich zu kommentieren. Die klare Ansage der Unternehmensvertreter, alle Möglichkeiten zu nutzen, um betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden, wurde von den SPD-Vertretern ebenso begrüßt, wie das Bekenntnis zu enger und konstruktiver Zusammenarbeit mit Arbeitsagentur, Betriebsrat und Gewerkschaft.

Frank und Bornheim betonten, dass vor allem die Ausbildungsplätze erhalten bleiben müssten und die gesetzlich eröffneten Möglichkeiten der Kurzarbeit einschließlich Qualifizierungsmaßnahmen zur Beschäftigungssicherung genutzt werden sollen. Die Abgeordneten Aller und Dr. Miersch sicherten TRW und den übrigen Unternehmen am Industriestandort ihre Unterstützung zu. Sie unterstrichen die enge Abstimmung mit der örtlichen Politik - immerhin sei Barsinghausen einer der wichtigen Zuliefererstandorte, an dem es gelte, Industriearbeitsplätze nachhaltig zu sichern.