Als seinen Nachfolger hat der SPD-Unterbezirksvorsitzende und Landtagsabgeordnete Heinrich Aller aus Seelze seinen Stellvertreter Dr. Matthias Miersch, Bundestagsabgeordneter aus Laatzen, den Parteigremien vorgeschlagen. Der Wechsel an der Parteispitze des mit mehr als 10.000 Mitgliedern größten SPD-Unterbezirks Deutschlands wird auf dem Parteitag im März 2009 stattfinden. „Der ordentliche Parteitag am 14. März ist der richtige Zeitpunkt“, betont Aller. „Dann stehen turnusmäßige Vorstandwahlen an. Mit dem neuen Führungsteam um Matthias Miersch geht die SPD in der Region in das Superwahljahr 2009!“

„Es spricht für die Solidarität und vertrauensvolle Zusammenarbeit in der Regions-SPD, dass wir den Führungswechsel vier Jahre nach der Fusion der beiden mitgliederstarken Unterbezirke wiederum auf eine breite Basis stellen können“, wertete Aller die Voten des geschäftsführenden Vorstandes und Gesamtvorstandes. Beide Führungsgremien haben einstimmig den Vorschlag unterstützt, Dr. Matthias Miersch dem Parteitag im März als neuen Vorsitzenden vorzuschlagen. „Als Bundestagsabgeordneter mit starker kommunaler Bindung in Laatzen und durch seine Verankerung in der Parteiarbeit im Unterbezirks- und Landesvorstand bringe der 40-jährige Kandidat das notwendige Rüstzeug für die neue Aufgabe mit. In seinem Wahlkreis hat er bewiesen, dass er Bürgernähe und Bundespolitik überzeugend miteinander verbinden kann.“

In den ersten vier Jahren habe sich der neue Unterbezirk mit der Zentrale im Kurt-Schumacher-Haus in der hannoverschen Odeonstraße als politisch schlagkräftige Einheit etabliert. Die Organisation als Pendant zur kommunalen Region Hannover habe sich bewährt. In der Niedersachsen-SPD hat sich der Unterbezirk zu einer festen Größe entwickelt, der immer wieder wichtige inhaltliche Impulse für die Politik in Kommunen, Land, Bund und - ganz aktuell auch für die Europapolitik einbringt.

Das hat die Regions-SPD beispielsweise mit ihren Initiativen zum neuen Grundsatzprogramm der Partei, klaren Positionen für eine bessere Finanzausstattung der niedersächsischen Kommunen, einem Regionalen Klimaschutzprogramm, durch scharfe Kritik und besseren Alternativen zur der Bildungspolitik der Landesregierung, durch Forderungen nach Wiedereinführung der Lehrmittelfreiheit und Abschaffung der Studiengebühren, im Kampf gegen Rechtsextremismus oder aktuell für ein gezielt wirkendes Konjunkturprogramm zur Sicherung niedersächsischer Arbeitsplätze und Stärkung der kommunalen Investitionsfähigkeit sowie Verhinderung der Privatisierung durch Übernahme des Landeskrankenhauses Wunstorf.

Dass die „rote Region im Herzen Niedersachsens“ der CDU und FDP im Lande ein Dorn im Auge sind, wertet Aller als Auszeichnung.

Matthias Miersch soll den Parteivorsitz von Heinrich Aller übernehmen, der seit 1982 ununterbrochen Vorsitzender der SPD im ehemaligen SPD-Unterbezirk Hannover-Land war. Am 15. Januar 2005 wurde der Seelzer Landtagsabgeordnete auf dem Gründungsparteitag zum ersten Vorsitzenden des neuen SPD-Unterbezirks Region Hannover gewählt. Erfolgreich hatte er sich gemeinsam mit prominenten Befürwortern für die Bildung einer kommunalen Gebietskörperschaft „Region Hannover“ in 2001 und anschließend konsequent und folgerichtig für eine regional verfasste SPD eingesetzt.

Heinrich Aller (61) zählt zu den erfahrensten Landtagsabgeordneten Niedersachsens. Er ist heute „dienstältester“ Abgeordneter und Vorsitzender des Haushalts- und Finanzausschusses. Unter Schröder war Aller SPD-Fraktionsvorsitzender, Finanzminister und u. a. Aufsichtsrats-vorsitzender der Nord/LB und Aufsichtsrats bei VW. – Aussteigen aus der aktiven politischen Arbeit will und wird Aller jedoch nicht. „Meine Mandate im Landtag und im Seelzer Stadtrat werde ich mit vollem Engagement weiter wahrnehmen“, erklärte der SPD-Politiker. Im nächsten Unterbezirksvorstand wolle er – seine Wahl vorausgesetzt - als einfaches Mitglied und seine Erfahrung und Kontakte einbringen.

Aller Miersch
Heinrich Aller (r.) mit seinem Nachfolger Dr. Matthias Miersch

Nach vier Jahren sieht Aller die SPD mit ihren insgesamt 41 Ortsvereinen in der Landeshauptstadt und den zwanzig Städten und Gemeinden gut aufgestellt. Erst kürzlich habe die Partei mit der Nominierung von Bernd Lange (Burgdorf) als Kandidaten für das Europäische Parlament und der Aufstellung der vier Bundestagskandidatinnen und -kandidaten Edelgard Bulmahn, Caren Marks, Kerstin Tack und Dr. Matthias Miersch ihren politischen Führungsanspruch in der Region untermauert. „Bernd Lange geht nach Brüssel und die vier Bundestagswahlkreise holen wir wieder direkt!“, sind sich Aller und Miersch einig.

Einig sind sich die beiden Sozialdemokraten auch, dass die Stärke der SPD in der Region Hannover in ihrer kommunalen Verankerung und Bürgernähe, Kontinuität einerseits und ständigen Bereitschaft zur Erneuerung andererseits liege. Ohne Teamarbeit und erfolgreiches Zusammenspiel zwischen Ehrenamt und Hauptamt hätte die SPD ihre starke Stellung in der Landeshauptstadt und in der gesamten Region nicht erreichen und halten können. Beispielhaft stünden dafür Stefan Weil als Oberbürgermeister der Landeshauptstadt und Hauke Jagau als Regionspräsident. Beide haben mit großem Erfolg an die Leistungen ihrer Vorgänger Herbert Schmalstieg und Dr. Michael Arndt angeknüpft.

Bis zum Parteitag im März wollen Heinrich Aller und Matthias Miersch gemeinsam mit den Gremien der Partei und den Ortsvereinen die Voraussetzungen für einen reibungslosen Führungswechsel und die künftige politische Arbeit schaffen. Noch im Dezember haben Vorstand und Beirat ein Grundsatzpapier unter der Überschrift „Den Menschen verpflichtet: sozial, solidarisch, solide – zukunftsweisend“ für die Politik in der Region verabschiedet. Darin reklamieren die Sozialdemokraten „ Die SPD in der Region ist und bleibt die politische Kraft, die Zukunft im Zentrum Niedersachsens verantwortlich gestaltet.“

Bei uns gehören politische Inhalt und Programme, Personen und politische Arbeit zusammen. Gerade angesichts der bevorstehenden Herausforderungen an Staat, Parteien und Gesellschaft setze die SPD in der Region weiter auf die positive Wirkung von Solidarität. Deshalb werde die SPD ganz bewusst den direkten und offenen Dialog mit den gesellschaftspolitischen Akteuren fortsetzen.

Als zentrale Aufgabe sehen Aller und Miersch eine engagierte Überzeugungsarbeit für eine hohe Wahlbeteiligung bei den bevorstehenden Europa- und Bundestagswahlen. „Wir können auf einem soliden Fundament aufbauen und stellen uns engagiert den künftigen Herausforderungen – von „A“ wie Arbeit bis „Z“ wie Zivilcourage. Wählerinnen und Wähler überzeugen und neue Mitglieder für die SPD gewinnen“, das sind für Aller und Miersch zwei Seiten derselben Medaille.