Aktuelle Meldungen in den Medien unter der Überschrift „Post verabschiedet sich von Filialen“ hat jetzt die SPD Seelze aufgegriffen: Mit einer Initiative „Die Post gehört ins Zentrum der Stadt!“ wollen die Sozialdemokraten einem Abbau von Postdienstleistungen entgegenwirken. „Die Filiale Am Kreuzweg 6 gehört zu den 750 posteigenen Einrichtungen, die die Post jetzt in Partnerfilialen umwandeln will.“, konstatiert Rainer Lentge, stellvertretender Ortsvereinsvorsitzender der SPD. Gemeinsam mit dem Ratsherrn und SPD-Landtagsabgeordneten Heinrich Aller hat er deshalb einen Antrag für den Seelzer Rat vorbereitet. Die SPD fordert in ihrem Antrag, dass sich die Stadt frühzeitig und aktiv mit konkreten Forderungen gegenüber der Post aufstellt. „Wir sind der festen Überzeugung“, so Aller, „dass die Bereitstellung einer Grundversorgung mit Postdienstleistungen einen wichtigen Bestandteil der öffentlichen Daseinsvorsorge bildet. Deshalb gehört die Post ins Zentrum der Stadt.“

Mit ihrem Antrag will die SPD sicherstellen, dass die Post daran gehindert wird, in Seelze zum zweiten Mal Fakten zu schaffen, ohne dass sich die Kommune rechtzeitig positionieren konnte. Als im März/April der SPD-Abgeordnete Heinrich Aller im Zusammenhang mit der Verlagerung des Postzustellstützpunktes Am Kreuzweg 6 nach Garbsen intervenieren wollte, waren die „Würfel offenkundig bereits gefallen“. Das dürfe sich nicht wiederholen, fordert die SPD. – Jetzt stelle sich jedoch heraus, dass die Antwort von Bürgermeister Detlef Schallhorn auf eine SPD-Ratsanfrage aus dem April schon wieder überholt ist. Schallhorn hatte noch am 2. April unter Berufung auf die Post erklärt: „Es sind keine aktuellen Pläne bekannt, die Postfiliale im Kreuzweg zu schließen oder zu verlagern“. Die letzten Pressemeldungen ließen jedoch darauf schließen, dass der Umbauprozess von Post- auf Partnerfilialen trotz vielfältiger Kritik noch schneller, flächendeckend und komplett erfolgen soll.

„Wir wollen erreichen, dass die Post ehrlich mit den Kundinnen und Kunden und den Standortkommunen umgeht, in denen sie ihre Postfilialen betreibt.“, begründen Lentge und Aller die SPD-Ratsinitiative. Ob, wo und wie die Post in einer Stadt ihre Serviceleistungen anbiete, sei auch ein wichtiger Standortfaktor und ein Attraktivitätsmerkmal für ein städtisches Zentrum.

Deshalb solle die Stadt rechtzeitig und mit Nachdruck für einen Erhalt des kompletten Serviceangebots eintreten. Das liege im Interesse der Kunden und der örtlichen Wirtschaft. Immerhin bringe Seelze erhebliche Mittel und ehrenamtliches Engagement für ein Stadtmarketing auf, mit dem die Stadt Kaufkraft binden und ihre Zentren stabilisieren und stärken will. Dabei spielen Dienstleistungen wie die der Postservice wegen der Ausrichtung auf die Kunden eine bedeutende Rolle.