Alle Städte und Stadtteile in der Region haben durch den Bau neuer Ortsumgehungen profitiert. Stets habe sich die Neutrassierung der Bundes-, Landes- oder Kreisstraße positiv auf die städtebauliche Entwicklung, den Wohnungsbau oder die Erschließung neuer Gewerbegebiete und vor allem auf die Verlagerung der Durchgangsverkehre und des zunehmenden LKW-Verkehrs ausgewirkt. Die neue Verkehrsführung, Entlastung ganzer Stadtteile von Durchgangs- und Schwerlastverkehr sei in allen der 16 Maßnahmen, die der SPD-Landtagsabgeordnete Heinrich Aller gemeinsam mit Verkehrsexperten ausgewertet hat, der ausschlaggebende Anlass für mutige und zukunftsorientierte Beschlüsse gewesen. Jetzt hat sich am 1. November eine Gruppe Seelzer SPD-Kommunalpolitiker in Barsinghausen, Gehrden, Ronnenberg und Pattensen an Ort und Stelle darüber unterrichten lassen, wie in diesen Städten Ortsumgehungen geplant, finanziert und realisiert worden sind.

Der SPD-Landtagsabgeordnete und Ratsherr Heinrich Aller hatte die Serie von Gesprächen mit Bürgermeistern und Verkehrsexperten vorbereitet. Die Erkenntnisse der Ortstermine wollen die Seelzer Soziademokraten jetzt in die Debatte um die Verlegung der B 441 einbringen. Auch wenn die besichtigten Baumaßnahmen nicht direkt mit dem Seelzer Projekt vergleichbar sind, zeichne sich ab, dass vor allem die Kostenermittlung für die Seelzer Ortsumgehung viel zu hoch angesetzt sei. Bedauerlich sei auch, dass bisher die Mitfinanzierung von Bund, Land und Region überhaupt nicht in Betracht gezogen worden sei, weil bei der Realisierung von Seelze-Süd vieles radikal verändert wurde. Nur bei dem Zukunftsprojekt B 441 hätten die Verantwortlichen stur an der Finanzierung festgehalten. Die SPD findet es auch besonders charmant, wenn Barsinghäuser CDU-Landtagsabgeordnete sich ablehnend zur B 441 äußern, in der eigenen Stadt aber mit Nachdruck den Bau einer Ortsumgehung unterstützen, die allein durch vier Kreisverkehre Verkehrsfluss und Innenstadtentlastung verbessert.

Die SPD wird mit weiteren Informationsveranstaltungen die Bedeutung der Ortsumgehung für Seelzes Zukunft mit Fakten untermauern. Ein zentrales Argument sei, dass alle, die die Verlegung der B 441 in dem kritischen Bereich ablehnten, ein kompliziertes verkehrspolitisches Nadelöhr produzieren würden. Die Konsequenzen hätten auf Dauer die Stadtteile Gümmer, Lohnde, Seelze und Letter zu tragen. Es sei ein Stück aus dem Tollhaus, dass auch künftig Durchgangs- und Schwerlastverkehre über die Kreisstraße von Ost nach West und West nach Ost die Anlieger in den vier einwohnerstarken Stadtteilen belasten sollen. Nach Seelze soll nun mit dem Ausbau der Lange-Feld-Straße der innerstädtische Kern aufgewertet werden. Das wird von der SPD seit Jahren unterstützt. Aller, SPD-Ortsverein und Fraktion kündigten nach der Informationsreise als nächste Veranstaltung eine „Präsentation für ein nachhaltiges und zukunftsfähiges Verkehrskonzept“ an, dabei werden auch Experten aus anderen Städten der Region teilnehmen und Ihre erfolgreichen Projekte vorstellen.

Bereisung
Start in Seelze-Süd: Reinhard Haubrich, Werner Herbst, Heinrich Aller, Walter Mill, Alexander Masthoff, Petra Fischer und Ulrich Niestrath (v.l.n.r.) verschaffen sich einen Überblick.
Bereisung
Erster Halt an der Entlastungsstraße in Barsinghausen: Kirsten de Veer von der Stadtverwaltung Barsinghausen zeigt die Pläne der Umgehung in der Deisterstadt.
Bereisung
Vor Ort in Gehrden: Bürgermeister Hermann Heldermann (mittig) zeigt die Umgehung in Gehrden.
Bereisung
Umgehung der B 217 bei Weetzen: Bürgermeister Wolfgang Walther erläutert den Trassenverlauf.
Bereisung
Paradebeispiel Pattensen: Stadtrat Klaus Grupe zeigt die positiven Entwicklungen der Umgehung in Pattensen für die Stadt.