Eindeutig positioniert hat sich der SPD-Landtagsabgeordnete Heinrich Aller in der aktuellen Auseinandersetzung um die Zukunft der Bahn. „Ich bin gegen die Privatisierung des Schienennetzes und für eine Trennung von Netzt und Betrieb!“, erklärte Aller jetzt vor Sozialdemokraten aus seinem Wahlkreis Barsinghausen, Gehrden, Seelze. In einer Veranstaltung mit Thilo Sarrazin, dem jetzigen Finanzsenator von Berlin und ehemaligen Bahnvorstand, hatten SPD-Verkehrspolitiker aus der Region Hannover den vorliegenden Gesetzentwurf des Bundesverkehrsministeriums als „nicht zustimmungsfähig“ bezeichnet. Der Berliner Finanzsenator hatte als Alternative zur Liquiditätsverbesserung der Bahn eine Minderheitsbeteiligung über stimmrechtslose Vorzugsaktien, so genannte „Volksaktien“, in die Diskussion eingebracht.

Auf dem bevorstehenden SPD-Bundesparteitag werde er, so Aller, mit den Delegierten aus der Region Hannover und Niedersachsen klar gegen eine private Verfügungsgewalt über das Schienennetz der Bahn argumentieren und abstimmen. Gerade am Beispiel des Flächenlandes Niedersachsen lasse sich erklären, dass ein Rückzug der Angebote im Schienenverkehr durch Rückbau von Strecken verhindert werden müsse. Der Schienenverkehr gehöre auch künftig zu den zentralen Bestandteilen der öffentlichen Daseinsvorsorge. Dafür müssten Netz und Betrieb getrennt operieren.

Letztlich gelte der Satz: „Wo keine Schienen liegen, findet auch kein Angebot für den Personen- und Güterverkehr statt.“ Der SPD-Politiker ist sich sicher, dass die Bahn angesichts der massiv zunehmenden Güterverkehre und der damit einhergehenden Umweltbelastungen an Bedeutung zunehmen werde. Landespolitisch gehe es vor allem um die Sicherstellung der Regionalverkehre in Ballungsräumen und in der Fläche. Dazu müssten Bund und Länder die notwendigen Finanzmittel auf Dauer bereitstellen. Aller ist sicher, dass so auch der SPD-Bundesparteitag entscheiden werde.