Die plötzlichen und bedrohlichen Überschwemmungen der Leine müssen als Warnsignal für die Flussanrainer in der Region Hannover verstanden werden. Überfällig sei ein konsequentes Programm für den Hochwasserschutz im Binnenland von der Quelle aus über die Zuläufe und die Querflüsse, die die plötzlichen Wassermassen nicht mehr bewältigen können. Den erkennbaren Bedrohungen durch Hochwasser muss ein Programm wirksamer Maßnahmen zügig entgegengesetzt werden, fordert der Seelzer SPD-Landtagsabgeordnete Heinrich Aller.

Schlagzeilen wie Region: Wege dicht, Kühe gerettet, Feuerwehr in Hannover hilft in Hildesheim, An der Innerste brechen die Deiche oder Talsperren im Harz sind bis an den Rand gefüllt gingen einher mit einem sichtbaren Anstieg der Leine und Überflutungen an mehreren Stellen in der Region. Man dürfe sich gar nicht ausmalen, was hätte passieren können, wenn der Dauerregen angehalten hätte oder gar mit der Schneeschmelze im Harz, Harzvorland, Zuflüssen oder Oberlauf der Leine zusammengetroffen wäre.

Der SPD-Politiker will jetzt erreichen, dass aus der Region Hannover heraus geklärt wird, welche Maßnahmen vorsorglich getroffen werden müssen, damit plötzliche und punktuelle Hochwasser vermieden und die seit Jahren zu beobachtenden schnell aufstauenden und lange stehenden Hochwasser insbesondere im Leinetal besser kontrolliert und gesteuert werden können. Eine entsprechende Initiative werde bereits im nächsten Plenum eingebracht. Der Hebel muss oberhalb der Region angesetzt und der Hochwasserschutz von der Quelle über die Talsperren, den Ausbau von Rückhaltebecken und bauliche Beschränkungen den erkennbaren Klimaentwicklungen Rechnung tragen, meint Aller.

Die Folgen von Hochwasser und Überflutungen zeigen zudem, so der SPD-Politiker, dass ein Rückbau bei Feuerwehr und THW völlig kontraproduktiv sei, solange vorsorgende Sicherungsmaßnahmen nicht nachhaltig griffen. Im Landtag will Heinrich Aller jetzt mit der SPD-Fraktion erreichen, dass das Land sich den erkennbaren Herausforderungen des Hochwasserschutzes im Binnenland stellt. Der Aller-Leine-Weser-Plan böte dafür eine gute Grundlage. Gezielt müssten jedoch neuralgische Punkte nachgearbeitet werden. Nach wie vor sieht der SPD-Politiker den Durchlass der Leine unter dem Mittellandkanal zwischen Seelze und Garbsen über so genannte Flutbrücken als problematisch an. Die dort angezeigten Rekordhochwasserstände sollten die Experten zu einer Prüfung anregen, wie sich Leineüberschwemmungen oberhalb des Durchlasses auswirken. Der Damm des Mittellandkanals mit den engen Durchlässen sei sicher nie als Hochwasserrückhaltedamm für den Unterlauf der Leine vorgesehen gewesen, meint der Seelzer Ratsherr unter Hinweis auf die Überflutungen der hoch belasteten Landesstraßen zwischen Letter und Herrenhausen und Seelze und Garbsen.