Bei uns heißt es nicht Ausländer raus, sondern Nazis raus!, rief Hannovers Oberbürgermeister Stephan Weil den 8000 Menschen auf dem Opernplatz zu und erntete tosenden Applaus. Am Samstagmorgen kamen viele tausende in die Stadt, um gemeinsam mit dem Bündnis bunt statt braun gegen den NPD-Wahlkampfauftakt im Hannoverschen Congress Centrum zu demonstrieren. Die Großdemo, die vom DGB initiiert wurde, setzte ein mächtiges Zeichen gegen Rechtsextremismus, gegen Gewalt und Fremdenfeindlichkeit. Eine Farbe prägte den Demonstrationszug: Rot. Gewerkschaften und SPD hatten kräftig mobilisiert, die vielen roten Fahnen zeugten von der starken Beteiligung. Auch die SPD-Prominenz zeigte an diesem Tag Flagge: Neben OB Weil waren SPD-Spitzenkandidat Wolfgang Jüttner, SPD-Minister Sigmar Gabriel, SPD-Regionschef Heinrich Aller, SPD-MdB Edelgard Bulmahn und viele mehr auf den Opernplatz gekommen.

Einig waren sich alle Rednerinnen und Redner in der Forderung nach einem Verbot der NPD. Landtagspräsident Jürgen Gansäuer appellierte an die Lehren aus der Geschichte und erinnerte an Kurt Schumacher, dessen Glaube an die Kraft der Freiheit auch in den vielen Jahren der KZ-Haft nicht zu brechen war. Diese Partei muss verboten werden. Sie hat in unserem Land nichts zu suchen. Landesbischöfin Käßmann zog die rote Karte gegen Rechtsextremismus, Antisemitismus und Rassismus und viele tausend Menschen auf dem Opernplatz folgten ihrem Beispiel.

Vor dem HCC fand im Anschluss eine große Kundgebung statt, auf der Vertreter von Gewerkschaften und Organisationen sprachen. Auch hier war das Signal klar: Nazis haben in unserer Stadt nichts zu suchen. Haut ab aus Hannover und lasst Euch hier nie wieder blicken., rief Hartmut Meine, Landesbezirksvorsitzender der IG Metall, den Menschen zu. Doch damit nicht genug: Beim anschließenden Fest der Demokratie vor dem hannoverschen Rathaus kamen noch einmal über 15.000 Menschen. Das beweist: Hannover ist demokratisch bis auf die Knochen. Mit Nazis haben wir nichts am Hut., so Oberbürgermeister Stephan Weil.

Demo
SPD-Bundestagsabgeordnete Edelgard Bulmahn, Doris Schröder-Köpf. SPD-Regionschef Heinrich Aller und SPD-Landtagsabgeordnete Sigrid Leuschner (v.l.n.r.)