Zu einer peinlichen Nummer für Christian Wulff ist die Niedersachsenversion eines Gesetzes zum Schutz der Nichtraucher geworden. Statt in seiner Eigenschaft als Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz für eine bundeseinheitliche verbindliche Lösung zu werben, hat sich Niedersachsen in der R-Debatte zur Lachnummer gemacht. Daran ändere auch nichts, dass einige CDU-Abgeordnete den Regierungskurs noch ändern wollen, kritisiert der SPD-Landtagsabgeordnete Heinrich Aller den erneuten Sonderweg von Wulff.

Als peinlich und äußerst bedauerlich bezeichnete der SPD-Politiker die Funkstille des CDU-Landtagsabgeordneten Max Matthiesen (Barsinghausen), der sich sonst gern als Vorsitzender der CDA, Sozial- und Gesundheitspolitiker zu Wort meldet. Wie offensichtlich alle anderen CDU-Abgeordneten aus der Region sei er in der Nichtraucherschutzdebatte lieber abgetaucht.

Aller stellte klar, dass das Lavieren der CDU/FDP-Landesregierung ein typisches Beispiel dafür sei, wie Populismus Politikverdruss fördere. Anstatt für klare, verständliche und praktikable Rechtsnormen einzutreten, habe Wulff wieder einmal um den Preis der Schlagzeilen taktiert. Beim Nichtraucherschutz haben sich Wulff und seine Imageberater gründlich verzockt. Gerade deshalb wäre ein klares Wort der Regionsabgeordneten zur rechten Zeit dringend nötig gewesen. Gerade sie müssten doch wissen, dass die Ordnungsbehörden in Kommunen und notfalls die Polizei für den Unsinn gerade zu stehen haben, den der Landesgesetzgeber mit einem dilettantischen Gesetz verursacht, wirft Aller den Regierungsabgeordneten vor.